Zweite Station meiner Italienreise ist Sorrent. Nicht weit von Neapel entfernt lässt es sich auch ohne Auto leicht mit der Bahn erreichen. Fahrt ca. 1 Stunde.
Sorrent - oder wie die Italiener sagen - Sorrento - liegt ebenfalls am Golf von Neapel auf der gleichnamigen Halbinsel Sorrent. Die Stadt liegt hoch auf den Klippen. Dies ermöglicht eine fantastische Sicht auf Neapel und Vesuv. Und je nachdem in welche Richtung man schaut lässt sich auch Capri entdecken.
Zum Hafen muss man entsprechend herabsteigen - oder für die Faulen - einen Fahrstuhl nehmen. Hier herrscht geschäftiges Treiben und reger Fährverkehr. Etwas ruhiger geht es dagegen im zweiten Hafen - Marina Grande - zu. Auch wen der Name es anders vermuten lässt verkehren hier - eine Bucht weiter - verstärkt kleine Fischerboote und es ist sogar Platz für einen kleinen Strand. Dabei muss man bedenken, dass Strände am Golf von Neapel oder der Amalfiküste in der Regel immer Steinstrände sind.
Neapel hat unter der Stadt genauso viel zu bieten wie über der Erde. Taucht man ein bisschen genauer ein, hat man fast das Gefühl, dass Neapel vollständig unterhöhlt ist.
Das eine sind die U-Bahnhöfe der Linie 1, auch bekannt als "Metro dell'Arte". Auch wenn ich nur 3 U-Bahnhöfe gesehen habe, lohnt sich das Aussteigen bei allen Stationen. Vor allen Dingen die Metrostation Toledo beeindruckt mit seinem fundamentalem Sternenhimmel.
Zum zweiten findet man unter Neapel eine Menge Bunker. Diese sind teilweise noch aus Napoleons-Zeiten, wurden aber auch während der Invasion im 2. Weltkrieg als Schutzräume genutzt. Historisch waren dies meist Schutztunnel, die Personen schnell, sicher und unauffällig von wichtigen Standorten weg oder hinbrachten.
Ich habe hier nur die Galleria Borbonica besucht. Eine von zahlreichen Möglichkeiten in den Untergrund zu steigen. Der Bourbon-Tunnel entstand in seinen Anfängen bereits 1853 um den königlichen Palast mit der Piazza Vittoria zu verbinden. Dabei wurden mehrere unterirdische Höhlen die bereits seit dem 16. Jahrhundert existieren miteinander verbunden. Während des zweiten Weltkrieges bot der Tunnel bis zu 1000 Menschen Unterschlupf die ihre Häuser verloren hatten. Nach dem Krieg bis in die 1970er Jahre hinein, wurde das Tunnelsystem dann als Autofriedhof genutzt. Viele der alten Autowracks liegen auch heute noch da unten.